Im Projektraum Eröffnung Donnerstag 24. August 2023, 19 Uhr Ausstellung 25. August bis 5. Oktober 2023
Mit seinen Plastiken überführt der Künstler Malte Bruns Körperlichkeit in eine grotesk-technoide Struktur und entzieht ihnen dabei gleichzeitig Identität und Gender. Obwohl er für die eindeutig menschlichen Ursprungs vorkommenden Gliedmaßen teils seinen eigenen Körper als Vorlage nimmt, erscheinen die Figuren nicht von dieser Welt.
"Für den Künstler ist der eigene Körper 'erstes Material', er ist immer verfügbar, fordert Defiguration, Fragmentierung und Verdeckung geradezu heraus. Auflösung und Neuerschaffung sind bedeutende Elemente in den Werken zum Beispiel der Surrealisten. Man denke daran, wie Szenen aus Ein andalusischer Hund (1929) das Publikum entsetzten. Marcel Duchamps Étant donnés, Hans Bellmers Puppen des Bösen und die davon inspirierten Bilder Cindy Shermans – Malte Bruns stellt sich in die Tradition von Künstlern und Literaten, die sich seit Jahrhunderten angezogen fühlen von der Künstlichkeit des „Menschleins“ (lateinisch homunculus „Menschlein“, Verkleinerungsform vom lateinischen homo „Mensch“), angefangen bei Adam, als dem ersten religiösen künstlichen Menschen, über E.T.A. Hoffmanns Olimpia in Der Sandmann, Mary Shelleys Frankenstein und andere mehr." (Auszug Gertrud Peters)
Galerie Gisela Clement