Group Show 20. Oktober–2. Dezember 2022 Opening 20. Oktober, 18 Uhr
Finissage Donnerstag, 24. November, 19 Uhr Mit einer Einführung zum Thema Raster von Dr. Gabriele Uelsberg
Die Struktur des Rasters ist aus den modernen und zeitgenössischen Kunstdiskursen nicht wegzudenken. Es findet sich in konkret-konstruktiven bis konzeptionellen Auseinandersetzungen wieder. Das Raster wirkt politisch, es zieht sich über Karten und Stadtpläne, es teilt unsere Welt und Macht auf.
Das Raster ist ein Ordnungs- und Unordnungssystem. Das Raster bietet Anordnung und Strukturierung von Informationen und Daten, gleichzeitig bieten seine Leerstellen Raum für Projektionen.1 Besonders in Zeiten von Digitalisierung, Globalisierung und Klimawandel und den daraus aufkeimenden Territorialkriegen, nimmt das Raster einen neuen Stellenwert ein.
Die Behandlung des Phänomens Raster in der Kunst und die vielfältigen künstlerischen Auseinandersetzungen hierzu haben den Künstler-Kurator Roman Lang auf Initiative der Galerie Gisela Clement veranlasst, ein mobiles Non-Profit-Ausstellungsprojekt zu entwickeln.
In einer eigens für das Projekt entwickelten Kunsttransportbox werden zwanzig Positionen um die Welt reisen. Die Box dient als verbindendes Format, welches die einzelnen Ansätze besonders hervorhebt und kulturübergreifend zugänglich macht.
Das Projekt beginnt mit einer Ausstellung in der Galerie Gisela Clement im Oktober 2022, weitere Stationen in Australien, Neuseeland und Nordamerika sind bereits geplant.
Seit der Entstehung der konstruktiven Kunst in den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts spielt das Raster in der westlichen Kunstwelt eine bedeutende Rolle. Geometrische und mathematische Prinzipien, welche die Gestaltung stringenten Ordnungssystemen unterwerfen, stellen weiterhin eine prominente künstlerische Strategie dar. Doch fallen alle diese Positionen tatsächlich in die gleiche Kategorie? Ausgehend von seiner eigenen Praxis hat der Künstler Roman Lang zwölf Künstler*innen in die Galerie Gisela Clement dazu eingeladen, die Bedeutung des Rasters als formelles Mittel in der zeitgenössischen Kunst neu zu erkunden. In OFF THE GRID sendet Roman Lang, dessen Werk selbst von der konstruktiven Kunst inspiriert ist, den Gedanken voraus, dass die Beschäftigung mit Mustern sich niemals rein auf die regelmäßige Wiederkehr von Form und Farbe reduzieren lässt, sondern stets auch übergeordnete, gesellschaftliche Strukturen und Systeme reflektiert. OFF THE GRID erforscht in diesem Zusammenhang, inwiefern sich der Begriff des Rasters auf die Arbeiten verschiedener internationale Künstler*innen übertragen lässt. Vielmehr als potentielle Ähnlichkeiten interessieren den Kurator die Stellen, an denen die einzelnen Positionen das Prinzip des Rasters erweitern oder sogar sprengen.
Galerie Gisela Clement